Du darfst:
deine Darmbakterien Spermidin produzieren lassen

Darmbakterien als Spermidin-Produzenten

Spermidin ist ein biogenes Polyamin, welches als Botenstoff in jeder Körperzelle vorkommt. Es ist zu einem großen Teil für den zellulären Reinigungsprozess verantwortlich. Heißt in anderen Worten: Spermidin sorgt dafür, dass alte oder beschädigte Zellen im Körper möglichst schnell abtransportiert werden und somit ausreichend Vitalität sichergestellt werden kann. Produziert wird Spermidin nicht nur von den Zellen selbst, sondern auch von bestimmten Darmbakterien. Ebenso ist das wertvolle Polyamin in vielen Nahrungsmitteln enthalten.

Gerade im Alter nimmt der Anteil von Spermidin in den Körperzellen ab, was dazu führt, dass der Zellreinigungsprozess nicht mehr einwandfrei über die Bühne gehen kann. Die Folgen davon sind unter anderem faltige Haut oder Haarausfall. Wenn es also darum geht, im Alter vital zu bleiben, rücken nicht nur Lebensmittel mit hohem Spermidingehalt in den Fokus, sondern auch eine ausgewogene Darmflora. Aber was genau haben nun Spermidin und die Darmbakterien miteinander zu tun? Wir verraten es dir!

Welche Darmbakterien produzieren Spermidin?

Wenn es um die körpereigene Produktion von Spermidin geht, haben die Darmbakterien ein großes Wörtchen mitzureden. Einige Bakterienstämme sind sogar in der Lage, selbst Spermidin zu produzieren, darunter Milchsäure­bakterien wie Bacteroides thetaiotaomicron. Eine Studie aus dem Jahr 2016 hat sich näher mit diesem Thema beschäftigt. Begünstigt werden kann die Produktion von Spermidin durch die Darmbakterien mithilfe probiotischer Nahrungsergänzungsmittel.

Darmbakterien verwerten Spermidin aus Lebensmitteln

Darüber hinaus sind Darmbakterien dafür verantwortlich, Lebensmittel im Rahmen des Stoffwechsels abzubauen, umzubauen und zu neuen Produkten aufzubauen. Polyamine wie Spermidin sind eine wichtige Gruppe dieser Stoffwechselprodukte. Wird dem Körper also eine spermidinreiche Nahrung zugeführt, scheiden die Darmbakterien das Polyamin Spermidin aus. Eine Studie der Universitätsmedizin Mainz zeigt, dass dieses von den Darmbakterien ausgeschiedene Spermidin dazu beiträgt, Entzündungsreaktionen im Körper abzuschwächen, wodurch eine bessere Immunität gegen etwaige Krankheitserreger gegeben ist. Nicht ohne Grund spricht man von der positiven Wirkung von Spermidin auf das Immunsystem.

Spermidin aus Darmbakterien und Ernährung

Fazit: Spermidin kann im Körper einerseits von speziellen Bakterienstämmen, vor allem aber durch die Zufuhr spermidinreicher Lebensmitteln ausgeschieden werden. Die Wirkung des wertvollen Polyamins wurde bereits in zahlreichen Studien erforscht, wodurch Spermidin als Anti-Aging-Mittel für die Haut oder als Mittel gegen Haarausfall in Betracht gezogen wird.

Möglicherweise stellt sich dir nun die Frage, welche Nahrungsmittel denn eigentlich Spermidin enthalten. Die gute Nachricht: Es gibt zahlreiche, bekömmliche Lebensmittel mit Spermidin, die sich ganz leicht in den Speiseplan integrieren lassen. Lass‘ dich am besten von ein paar einfachen spermidinreichen Rezepten inspirieren!

 

Studien zum Thema:

Carboxyspermidine decarboxylase of the prominent intestinal microbiota species Bacteroides thetaiotaomicron is required for spermidine biosynthesis and contributes to normal growth, Oktober 2016 – Amino Acids

Regulating T-cell differentiation through the polyamine spermidine, Mai 2020 – Journal of Allergy and Clinical Immunology