Du darfst:
mit Spermidin die Insulin-Produktion im Körper fördern

Spermidin als Mittel gegen Diabetes?

Die Erkrankungen mit Diabetes haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Allein in Österreich betrifft die sogenannte Zuckerkrankheit über eine halbe Million Menschen. Bei einem Großteil der Erkrankten handelt es sich dabei um Typ-2-Diabetes. Das ist jene Diabetes-Form, deren Erkrankungsrisiko vor allem durch Übergewicht, Bewegungsmangel, erbliche Veranlagung sowie durch das Alter erhöht wird.

Die gute Nachricht ist, dass es beim Typ-2-Diabetes – anders als beim Typ-1-Diabetes – diverse Therapiemöglichkeiten gibt und die betroffenen Personen nicht ausschließlich auf Insulinspritzen angewiesen sind. In erster Linie lauten hier die Empfehlungen: regelmäßige Bewegung, ein normales Körpergewicht und eine angepasste Ernährung. Erst, wenn diese Maßnahmen nicht greifen, müssen Medikamente oder Insulinspritzen her.

Gerade im Hinblick auf die Nahrungszufuhr taucht hier seit einiger Zeit immer wieder das Stichwort Spermidin auf. Eine spermidinreiche Ernährung soll helfen, Typ-2-Diabetes zu behandeln. Aber was genau steckt dahinter? Wir haben uns den Zusammenhang zwischen Spermidin und Diabetes im Detail angesehen und nehmen dich mit auf eine kleine Reise in die Zell-Wissenschaft.

Spermidin und Diabetes - wo liegt der Zusammenhang?

Spermidin ist als Treibstoff für den Autophagie-Prozess im Körper bekannt. Heißt also: Es sorgt dafür, dass alte und beschädigte Körperzellen möglichst schnell abtransportiert werden. Mit zunehmendem Alter nimmt der natürliche Spermidingehalt im Körper ab, wodurch die Zellreinigung nicht mehr einwandfrei über die Bühne gehen kann. Haarausfall oder Falten sind die klassischen Folgen. Nicht umsonst wird Spermidin in der Nahrung oder in Kosmetikprodukten daher als Anti-Aging-Mittel für die Haut gesehen.

Welche Auswirkung Spermidin nun auf den Verlauf von Diabetes haben kann, beschreibt eine wissenschaftliche Studie aus Indien. Demzufolge sind die Erkrankungen mit Typ-2-Diabetes meist auf eine zu große Anzahl an fehlgeformten Proteinen in den Körperzellen zurückzuführen. Im Rahmen der sogenannten „Unfolded Protein Response“, einer Art Zell-Notfall-Reaktion, die bei zu viel fehlerhaften Zellbestandteilen ausgelöst wird, bauen sich nachweislich die Betazellen in der Bauspeicheldrüse ab.

Da die Betazellen für die Insulinproduktion im Körper zuständig sind, liegt genau hier der Zusammenhang zu Typ-2-Diabetes: Der Körper ist nicht mehr in der Lage ist, die benötigte Menge an Insulin herzustellen und es kommt folglich zu erhöhten Blutzuckerwerten.

Spermidin als mögliches Mittel gegen Diabetes

Durch ausreichend Spermidin im Körper wird sichergestellt, dass beschädigte Zellen besser abtransportiert werden. Eine spermidinreiche Nahrungszufuhr kann somit dabei helfen, dass Zellen, die zu viele fehlerhafte Proteine enthalten, schneller abgebaut werden und es nicht zu einer zu großen Anzahl an beschädigten Zellen kommt. Dadurch wird das Risiko für eine „Unfolded Protein Response“, bei welcher die Betazellen in der Bauchspeicheldrüse angegriffen werden, verringert.

Das Fazit lautet also: Lebensmittel mit hohem Spermidingehalt können sich positiv auf die Insulinproduktion im Körper auswirken und werden daher als mögliches Mittel zur Bekämpfung von Typ-2-Diabetes gesehen. Neben der Zufuhr von Spermidin sind bei der Behandlung von Diabetes aber natürlich auch noch weitere Therapieformen zu berücksichtigen, die es individuell und unter ärztlicher Betreuung festzulegen gilt.

 

Die Studie zum Thema:

Spermidine may decrease ER stress in pancreatic beta cells and may reduce apoptosis via activating AMPK dependent autophagy pathway, August 2011 – Medical Hypotheses